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... mit Robert Schmidt – Chefarzt des Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München

Das KfN wurde bereits 1859 als homöopathisches Krankenhaus in München gegründet. Welche Rolle spielt die Homöopathie heute bei der Behandlung von PatientInnen im KfN ?

Robert Schmidt: Das KfN war ca. 100 Jahre lang ein rein homöopathisches Krankenhaus. Mit dem Umzug nach Harlaching 1968 wurde es dann um Schulmedizin und Naturheilkunde erweitert. Die Homöopathie ist bis heute eine feste Säule der Behandlungen im KfN geblieben.

Gibt es bei Ihnen bestimmte Schwerpunkte oder Krankheitsbilder, bei denen die Homöopathie besonders häufig eingesetzt wird ?

Robert Schmidt: Nein. Die indizierten Heilmethoden werden von unseren ÄrztInnen in Absprache mit den PatientInnen eingesetzt. Meistens ist die Homöopathie führend oder begleitend mit dabei.

Wie stellen Sie die Qualität der homöopathischen Behandlung sicher ? Welche Ausbildungen machen die Ärzte am KfN zur Homöopathie ?

Robert Schmidt: Früher war das KfN auch eine Ausbildungsstätte für ÄrztInnen, die die Zusatzbezeichnung Homöopathie bei der Ärztekammer erworben haben. Heute sind schwerpunktmäßig Chef- und Oberärzte ausgebildete HomöopathInnen. Junge AssistentInnen können hier auch erste praktische Kenntnisse in der Anwendung der Homöopathie erwerben. Die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom für ÄrztInnen erfolgt über die Kurse und die Richtlinien beim DZVhÄ. Eine laufende Fort- und Weiterbildung ist darin fester Bestandteil.

Beteiligt sich das KfN auch an wissenschaftlichen Studien über die Homöopathie ?

Robert Schmidt: Aktuell laufen keine Studien bei uns, aber wir sind generell offen dafür. Ich persönlich halte die Versorgungsstudien für sehr vielversprechend. Dabei wird zum Beispiel verglichen, wie hoch der durchschnittliche Schmerzmittelbedarf auf zwei gleich großen Krankenhausstationen ist: eine mit und eine ohne zusätzliche homöopathische Behandlung. Mit solchen Studien lassen sich sehr gut die Vorteile der Homöopathie darstellen.

Bekommen Ihre Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiterhin eine homöopathische Behandlung ?

Robert Schmidt: Ja, das ist schon unser Ziel. Wir geben häufig das Mittel als LM-Potenz dem Patienten mit nach Hause oder empfehlen eine weiterführende Behandlung bei HomöopathInnen am Wohnort der PatientInnen. Außerdem kommen unsere PatientInnen mit chronischen Erkrankungen häufig einmal im Jahr zu uns – dabei können wir dann die homöopathische Verordnung aktualisieren und ggf. anpassen.

Wir treffen uns hier am Rande des internationalen Symposiums für integrative Medizin beim KfN. Welche Ziele verfolgen Sie mit der Veranstaltung ?

Robert Schmidt: Der Verein Globulus e.V., bei dem ich mich auch persönlich engagiere, hatte lange Zeit ein jährliches Symposium an der Haunerschen Kinderklinik in München organisiert. Seit dies dort nicht mehr möglich ist, haben wir einen Ersatz dafür gesucht und wollen nun hier am KfN diese Veranstaltungen weiter fortführen. Wir sehen im Rahmen der integrativen Medizin eine große Chance für die Homöopathie und setzen uns dafür ein, dass sie darin auch zukünftig ein fester Bestandteil bleibt.

Herr Schmidt, wir bedanken uns sehr herzlich für dieses interessante Gespräch und wünschen Ihnen beim Einsatz für die Homöopathie weiter alles Gute.

Interview geführt von
Melanie Brühl-Schobert